Die Luftschiffe LZ 127 "Graf Zeppelin" (in der Luft) und LZ 129 "Hindenburg" (am Boden) - Monoaufnahme die von mir in ein Stereobild umgewandeld wurde.

Ausstellung: "Zeppelin im Raumbild"

Ich möchte Sie ganz herzlich zu der Ausstellung: "Zeppelin im Raumbild" vom 25. Juni bis 15. August 2004 in das Zeppelin Museum in Friedrichshafen einladen. Im "Grenzraum" versuche ich einen dreidimensionalen Rückblick auf die Geschichte der Zeppeline zu bieten. Sowohl für eingefleischte Zeppelin-Fans, aber auch den den unbedarften Besucher ein einmaliges Seherlebnis, wo die Vergangenheit auf ganz neue Art lebendig wird.

Den wenigsten Menschen ist bewußt, daß normale Fotografien immer nur ein 2-dimensionales Bild darstellen. Es fehlt die räumliche Tiefe. Man ist es so gewohnt. Aus der Erfahrung und der Bildperspektive wissen wir meist genau, was vorne und was hinten ist. Erst wenn wir einmal ein dreidimensionales Bild sehen. wird uns der Unterschied bewußt. Die meisten Menschen sind dann sehr fasziniert über dieses neuartige Seherlebnis. Oft kommt die Frage, seit wann es diese Art von Bildern schon gibt. Noch mehr erstaunt die Antwort: "Über 150 Jahre - fast gleichzeitig mit der Erfindung der Fotografie wurden auch die Grundlagen zur "Stereoskopie" wissenschaftlich erforscht und gleich auf das neue Medium Fotografie übertragen. Weitere Informationen finden Sie unter "Geschichte der 3D-Fotografie" und " Der erste Stereofotograf in Deutschland".

Gondel des LZ 126 im Bau - hier wird die Stereowirkung besonders deutlich.

Nachdem die Zeppelin-Luftschiffe die Menschen der damaligen Zeit ungemein faszinierten, wurden von diesen auch Stereo-Fotografien angefertigt. Als Erinnerungs- und Souvenierartikel verkaufte die Luftschiffbau Zeppelin GmbH sogar eigene Serien mit 3D-Bildern vom Luftschiff + dem speziellen Betrachter. Man nannte diese Bilder damals "Raumbilder", da sie nicht nur ein Abbild von einem Objekt zeigen, sondern dieses räumlich darstellen. Vor allem die LZ-Serien sind heute bei Sammlern heiß begehrt. Dies wird verständlich, wenn man diese Aufnahmen einmal selber betrachtet. Wie durch ein Fenster schaut man in einen Raum hinein und sieht dort, wie die Zeppeline gebaut wurden und die stolzen Luftschiffe dann fertig aussahen. Es werden Details sichtbar, die vorher im Gewirr der Träger und Drähte verschwammen und man wünscht sich, selbst in das Bild hineingehen zu können. Diese Faszination möchte die Ausstellung "Zeppelin im Raumbild" dem Besucher vermitteln.

 

Wie damals, kurz nach der Jahrhundertwende, kann man sich an ein Kaiserpanorama setzen und staunenend verschiedene Ansichten der ersten Luftschiffe an sich vorbeiziehen lassen. Als nächste Station ist ein Holmsches Stereoskop aufgebaut. Hierzu gab es damals Serien mit Stereobildern zu kaufen - und wie heute in den Medien, wurde auch schon damals versucht, die eigene Sichtweise der Dinge zu vermitteln. So hatten die Alliierten vor allem Aufnahmen von abgeschossenen Luftschiffen verkauft, aber auch den Zerstörungen, welche durch die Bomben entstanden, die von den Kriegszeppelinen abgeworfen wurden. Weiter geht es zur Ausschnitt der Luftschiffhalle. Durch kleine Löcher kann man hinein schauen und sehen, wie das Luftschiff LZ 126 " Los Angeles" gebaut wurde. Auf die LZ 126 folgte die LZ 127 "Graf Zeppelin". Das erfolgreichste Luftschiff mit welchem zahlreiche spektakuläre Fahrten unternommen wurden (Weltfahrt, Polarfahrt, erster regelmäßiger Linienverkehr nach Süd- und Nordamerika). Vielfach schwebt dieses Luftschiff im Raum und bietet dem Betrachter Einblicke, als wenn er selbst an den Fahrten teilgenommen hätte.

Das Luftschiff am Ankermast in Recife
(Foto: Rolf Carl)

Ergänzt werden die Bilder durch die Informationen zu Rolf Carl, der Ende der 20er bis Anfang der 30er des vorigen Jahrhunderts Bildberichterstatter beim Luftschiffbau Zeppelin war und u.a. auch einer Südamerikafahrt teilgenommen hat. Zudem sind Spiegelbetrachter aufgestellt und wie damals, so kann auch heute der Besucher die Welt von oben sehen.
Endpunkt der damaligen Zeppelingeschichte war das Luftschiff LZ 129 "Hindenburg". Wir sehen Baubilder, wie dieser unvergleichliche Zeppelin in vielen Jahren mühevoller Arbeit gebaut wurde und denken daran, daß in 32 Sekunden alles vorbei war.
Jedoch der Zeppelingeschichte hat wieder einen Neuanfang erlebt. 1997 war der Erstflug des Zeppelin NT und so wie hier mit der heutigen Technik ein Luftschiff konstruiert wurde, möchten auch wir mit heutigen Kommunikationsmitteln (Computer + Shutterbrille) Stereoaufnahmen von diesem Luftschiff präsentieren.

Über die Zeitenleiste am unteren Rand Ihres Bildschirmfensters können sie weitere Informationen zu den einzelnen Themenbereichen finden sowie Angaben, was an Bildmaterial vorhanden ist.

Ich hoffe, daß die Ausstellung für die Besucher zu einem faszinierenden und interessanten Rundgang durch die Geschichte der Zeppelin-Luftschiffe wird. Diese Homepage soll den Besuchern erweiterte Informationen bieten. Allen, welche nicht selbst in das Zeppelin Museum kommen können, soll sie einen Eindruck vermitteln und Sammler finden hoffentlich interessante Informationen zu diesem speziellen Bereich der Zeppelin-Geschichte.
Bei solch einem seltenen und komplexen Sammelgebiet sind sicherlich noch viele Lücken und evtl. hat sich auch der eine oder andere Fehler eingeschlichen. Über Informationen, Ergänzungen und neue Stereoaufnahmen bin ich immer dankbar.

Viel Spaß bei der Ausstellung und dem "Surfen" auf meiner Homepage!

Martin Kohler